Fast jeder kennt das, in Zeiten, in denen wir uns gestresst und emotional belastet fühlen durch zwischenmenschliche Probleme, Schicksalsschläge, Probleme im Beruf oder finanzielle Schwierigkeiten, holt uns Tag täglich dieser Ballast ein, ohne dass wir es schaffen vernünftig abzuschalten und an das Problem sinnvoll herangehen zu können.
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War vor Tagen oder Wochen die Welt noch in Ordnung, liegen wir nun nachts wach. Wir fühlen uns blockiert und schlecht, beginnen zu grübeln und machen uns Vorwürfe: "Warum passiert das eigentlich immer nur mir?"
Nun ändert es nur nichts an der Tatsache, wenn wir uns selbst Vorwürfe machen und uns dabei noch weiter runter machen. Es ist sinnvoller sich zu fragen: "Was belastet mich an der Situation so sehr und warum?"
Eine schwierige Situation oder ein hartnäckiges Problem sind nur so weit belastend, so weit wir der dieser Tatsache eine extrem negative Wertigkeit zu kommen lassen. Versuchen wir dem Problem seine Schwere zu nehmen, so gewinnen wir auch mehr Kontrolle über diesen Sumpf in dem wir uns glauben zu befinden. Alleine der Gedanke daran, selbst zu bestimmen was uns zum Grübeln und zu einer negativen Gedankenspiralen veranlassen kann, macht uns in dieser Situation gelassener.
In welcher Form und wie wir uns durch Probleme stressen lassen, folgt einem bestimmten Muster. Wir kategorisieren somit unsere Probleme ebenfalls nach einem Muster!
Der Psychologe Richard Lazarus fand heraus, dass wir dann gestresst sind, wenn wir diese Situation auch als stressig für uns bewerten.
Das bedeutet, dass der meiste Stress nicht von den Belastungen herrührt, sondern von uns als stressig bewertet wird!
Sind wir in einer bestimmten Situation, kategorisieren wir diese sofort in harmlos, positiv oder negativ (stressend). Bewerten wir nun ein Problem als stressig, dann gibt es wiederum die Möglichkeit, ob wir dies als Herausforderung annehmen, wenn die Situation uns als zu bewältigend erscheint. Oder als Bedrohung, wenn wir einen Schaden daraus befürchten, oder als Verlust, wenn ein Schaden schon eingetreten ist.
Wenn wir nun innerlich prüfen, ob wir das Problem bewältigen können, dann entwickeln wir sogenannte Coping-Strategien, somit ein gesundes Bewältigungsmanagement. Fühlen wir uns jedoch nicht imstande, entwickeln wir Stress, der uns hemmt, blockiert und grübeln lässt.
Im Klartext bedeutete das, wir können unsere belastenden Situationen in den Griff bekommen! Und zwar in dem wir die Beziehung zu der Situation und die Bewertung zu dieser ändern. Denn mit Hilfe von emotionsorientiertem Coping ist es möglich, einen anderen Bezug zu diesem Problem herzustellen und dies kann uns emotional entlasten.
Leiden wir zum Beispiel unter einer beruflichen Sorge, so kann es unter Umständen hilfreich sein, einer Beziehung zu einem nahen Menschen in unserem Leben wiederum mehr an Bedeutung beizumessen. Damit entlasten wir unser Gehirn von den ständigen Sorgen und das Grübeln findet nicht mehr so viel Material dafür.
Eine weitere wirksame Methode ist, uns zu fragen, warum wir eine Situation so hoch negativ bewerten. Lässt uns ein kleines Problem aus der Arbeit nicht schlafen und denken dabei an negatives Feedback und Angst vor Jobverlust, dann sollten wir uns fragen, warum die Arbeit so enorm wichtig ist und warum wir sofort an einen Verlust dieser denken. Vielleicht hat es vor allem damit zu tun, dass wir uns dadurch wertvoll fühlen und das Gefühl haben, wenn wir Leistung erbringen, werden wir gemocht und geliebt!
Mit solchen Methoden können wir in Dialog mit unserer Psyche treten und auch einmal hinterfragen wie und warum ich so funktioniere, wie ich funktioniere.
Und was können wir an diesen Mustern ändern?
Wir reagieren nicht grundlos, so wie wir eben reagieren, alles in unserer Psyche folgt bestimmten Regeln und Mustern. Diese zu durchbrechen ist nicht immer einfach, doch diese Muster lassen sich in unseren Erinnerungen, Erfahrungen und Handlungen entdecken, zurückverfolgen und bearbeiten.
Natürlich ist dieser Weg nicht immer sofort zu bewältigen, gerne schwindeln wir uns dabei auch selbst an. Genau hier kann eine Psychotherapie wertvolle Erfahrungen, Mittel und neue Wege bringen um neue sinnvollere Denkmuster zu erarbeiten, alte Muster aufzudecken und diese mit Hilfe des Therapeuten zu durchbrechen.
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